Jede/r kennt diesen amerikanischen Konzern, dessen Name von einem südamerikanischen Strom stammt und viele bestellen wahrscheinlich auch fleißig dort. Nur den wenigsten Konsumentinnen und Konsumenten ist allerdings bewusst, welchen Schaden dieses Unternehmen der heimischen Wirtschaft hinzufügt.

In den letzten Jahren gab es, vor allem rund um die Weihnachtszeit, in den Medien immer wieder negative Schlagzeilen, über die dürftigen Arbeitsbedingungen. Das Unternehmen beschäftigt im deutschsprachigen Raum ungefähr 3.000 Menschen, davon sind knapp 2.000 nur saisonal und meistens über Personalleasingfirmen beschäftigt. Durch umverteilungen von Betriebsvermögen musste das Unternehmen, im Verhältnis zu den Einnahmen, kaum bis gar keine Steuern bezahlen. Der Konzern hielt sich bei Buchverkäufen zwar an das Buchpreisbindungsgesetz, konnte jedoch auf Grund der Menge an (bei Verlegern oder im Großhandel) eingekauften Büchern auf Grund von Sonderkonditionen mehr Profit herausholen, als der normale Buchhandel. Für den Endkonsumenten änderte sich allerdings nichts am Preis, es ist also nicht direkt ersichtlich, welches Spiel hier gespielt wird.

Somit macht es für den Konsumenten, in preislicher Hinsicht, absolut keinen Unterschied, über welche/n Buchhändler/in er seine Literatur bezieht und es entsteht kein Zwang bei einem multinationalen Konzern zu bestellen. Durch einen Einkauf in einer österreichischen Buchhandlung werden Arbeitsplätze gesichert und im Idealfall weitere geschaffen, eine alte Tradition gepflegt und die Wirtschaft im Land angekurbelt. Wer es trotzdem bevorzugt seine Literatur im Internet zu bestellen, egal ob gebundenes Buch oder eBook, kann dies über Plattformen wie z.B. Buchhandel.at tun. Hier gibt es die Möglichkeit eine lokale Buchhandlung auszuwählen, das gewünschte Medium entweder per Abholung im Geschäft oder Versand zu bestellen.

Mit einem kann das Internet allerdings bei weitem nicht mithalten: der persönlichen Betreuung und Beratung! Egal ob ein Geschenk gesucht wird oder eine neue Autorin bzw. ein neuer Autor darauf warten von der Leserschaft entdeckt zu werden, die Buchhändlerinnen und Buchhändler eures Vertrauens helfen gerne weiter. Gut geschultes Personal erkennt den Geschmack des Kunden oder bringt neue Inspiration in den Lesealltag.

Wusstest du…,

dass die älteste Buchhandlung Österreichs bereits  im Jahr 1598 gegründet wurde.

Ich glaube, dass wir Endkonsumenten eine riesige Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen haben. Auch wenn wir vielleicht eine/r von Milliarden sind, können wir bereits in unserem Umfeld Taten setzen und dadurch auch allmählich aufzeigen, dass wir nicht auf große Konzerne angewiesen sind.

Wir sind hocherfreut, dass der Blog ABI-Lehre seit 2017 offizieller Unterstützer der Kampagne „Read Global, Buy Local“ ist. Das Projekt wurde durch die Wirtschaftskammer Wien ins Leben gerufen. Auf der Webseite werden immer wieder sehr gute Argumente für den lokalen Buchhandel veröffentlicht, welche sehr gerne geteilt werden dürfen.


Weiterführende Links:

Amazon macht Druck: Verlage in der Zwickmühle (NZZ.ch)
Deutscher Börsenverein: „Amazon zerstört Strukturen im Buchhandel“ (derStandard.at)