„Wissen Sie was ein Archiv ist?“

Der deutsche Archivar und Historiker, Karlheinz Blaschke, berichtet in seinem Buch „Lauter alte Akten“ anhand von netten und humorvollen Anekdoten über den Arbeitsalltag in Archiven, wie diese aufgebaut sind und mit welchen Hürden sowohl die Benützerinnen und -benützer als auch die Archivarinnen und Archivare selbst so rechnen können.

Das Buch ist in einem leichten, heiteren Ton geschrieben und richtet sich nicht ausschließlich an Leute vom Fach, sondern bietet dem interessierten Laien einen einfachen Einstieg in die Thematik – von einem Überblick über den Sinn und Zweck eines Archivs zur historischen Entwicklung von Schreib- und Beschreibstoffen, deren Bestandserhaltung und Restaurierung.

Zum Schluss wird die Abgrenzung der Archive zu Bibliotheken und Museen noch einmal verdeutlicht und auf das Berufsbild näher eingegangen, bis hin zur Frage „wie ein vernünftiger junger Mensch überhaupt auf den Gedanken kommen kann, Archivar zu werden“.

„Wohl selten ist in die bis heute nicht jedermann geläufige Welt der Archive so unterhaltsam und gemeinverständlich eingeführt worden“, schreibt Lorenz Friedrich Beck in seinem Geleitwort zum Nachdruck, und dem kann ich nur zustimmen. Viele der angesprochenen Klischees oder Probleme spielen auch heute noch eine zentrale Rolle im archivarischen Berufsalltag. Es ist im Übrigen auch eine willkommene Abwechslung, dass das Buch in Fraktur geschrieben ist.

Blaschke, Karlheinz:

Lauter alte Akten : den von Formularen geplagten Zeitgenossen zum Trost, zur Belehrung und Erheiterung! / Karlheinz Blaschke. Ill. von Walter Gorski [... mit einem Geleitwort versehen von Lorenz Friedrich Beck] . - Nachdr. der Originalausg. von 1956 . - Berlin : BibSpider, 2008 . - 108 S. in Fraktur
ISBN 978-3-936960-31-0
EUR 13.-